Zukunft
Auch in Zukunft will das Bio-Heizkraftwerk Herbrechtingen die Region klimaneutral mit Strom und Wärme versorgen. Dazu sind umfangreiche Erweiterungen und Erneuerungen notwendig. Auf dem Areal soll eine große Halle für die Anlieferung und Vorbereitung der Brennmaterialien errichtet werden. Von der Halle gelangen sie dann über ein ebenfalls neues Förderband direkt in die Lager-Silos. Zusätzlich soll auch das Kernstück der Anlage – der Kessel und die Rauchgasreinigung – modernisiert und angepasst werden.
Ohne zusätzliche Belastung der Umwelt, ohne zusätzliche Schadstoffe und weiterhin völlig geruchsneutral wird so sowohl ökologisch als auch ökonomisch die Zukunft des Bio-Heizkraftwerks Herbrechtingen gesichert.

Neue Halle
Als neues Aufbereitungszentrum wird die geplante Halle auf rund 2.500 Quadratmetern genügend Platz für die Anlieferung, Lagerung und Technik zur Sortierung und Aufbereitung der Brennstoffe bieten. Materialien wie beispielsweise Eisen oder andere Metalle, aber auch anderweitig nutzbares Altholz werden bereits hier für eine Wiederverwertung aussortiert. Vom Aufbereitungszentrum gelangen die Brennstoffe über ein ebenfalls neues geschlossenes Förderband zur bereits bestehenden Anlage.

Neue Wärmeleitung
Um zukünftig zusätzlich die Stadt Herbrechtingen mit Wärme versorgen zu können, plant das Bio-HKW auf eigene Kosten den Bau einer drei Kilometer langen Wärmeleitung zur Heizzentrale der Technischen Werke Herbrechtingen (TWH). Die TWH betreiben derzeit ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk zur Versorgung von kommunalen Einrichtungen und mehreren Wohngebieten. Diese Heizzentrale soll zukünftig durch die Wärmelieferung des Bio-HKWs klimaneutral betrieben werden können. Damit wird rund ein Drittel des gesamten städtischen Wärmebedarfs klimaneutral gedeckt.

Modernisierte Kraftwerkstechnik
Das Kernstück der Anlage bestehend aus Kessel und Rauchgasreinigung wird technisch modernisiert und dem aktuellen Stand der Luftreinhaltetechnik angepasst. Ohne Änderung der bisherigen Leistung können so die sogenannten Emissionsmassenströme – also die Masse der in einem bestimmten Zeitraum aus dem Schornstein kommenden Stoffe oder Stoffgruppen – noch weiter reduziert werden. Zusätzlich werden die in Zukunft geringeren Emissionen deutlich detaillierter erfasst und überwacht.

Erweiterung des Brennstoff-Spektrums
Durch die Modernisierung der Kraftwerkstechnik wird das Bio-Heizkraftwerk Herbrechtingen zukünftig zusätzlich zum bisher verwendeten Altholz auch weitere Abfälle überwiegend biologischen Ursprungs verwerten können. Dazu zählen beispielsweise Gebrauchtmöbel wie Küchen, Gartenmöbel und Fensterrahmen, (Verbund-)Verpackungen aus Papier, Pappe und Kunststoffen, Abfälle aus der Papier- und Textilproduktion.
Notwendigkeit
Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wird in Zukunft immer weniger Altholz der Kategorien AI und AII zur energetischen Verwertung zur Verfügung stehen. Entsprechend dem politischen Willen soll dieses Altholz vermehrt stofflich verwertet werden. Stattdessen sollen bisher nicht genutzte und nicht verwertbare, weit überwiegend biologische Abfälle zur Energieerzeugung genutzt werden. Mit seinen Erweiterungen und Erneuerungen schafft das Bio-Heizkraftwerk Herbrechtingen die dafür notwendigen Voraussetzungen.

Vorteile
Durch die Erweiterungen kann das Bio-Heizkraftwerk Herbrechtingen nutzbares Altholz, aber auch enthaltene Rohstoffe wie Eisen oder andere Metalle in der neuen Halle aussortieren und für die stoffliche Verwertung vorbereiten. Gleichzeitig können zusätzliche Brennstoffe sinnvoll zur Erzeugung von Energie genutzt werden. Und die Region profitiert: Durch die Aufbereitung in der neuen Halle sinkt die Geräusch- und Staubbelastung. Die zusätzlichen Brennstoffe sind in der Regel in einem näheren Umkreis verfügbar – die Anfahrtswege reduzieren sich. Es kann mehr und konstanter Fernwärme erzeugt und an die Gemeinde abgegeben werden. Und durch Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Bestandsgebäude und der neuen Halle kann zusätzlich der nicht eigengenutzte Solar-Strom ins öffentliche Netz eingespeist werden.
